Species fact sheet by Global Register of Migratory Species - www.groms.de
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Anser erythropus (Linnaeus, 1758)
Synonym:
Familie: Anatidae
Ordnung: Anseriformes
Englisch: Lesser white-fronted goose (Es gibt eine englische Version dieser Seite!)
Französisch: Oie naine
Spanisch: Ánser chico
Deutsch: Zwerggans
Norwegisch: Dverggås (Es gibt eine norwegische Version dieser Seite!)
Migration: interkontinental
Migrationsdetails: “Ziehend, Hauptüberwinterungsgebiete in den Küstenebenen des Kaspischen und des Schwarzen Meeres und in Ostchina. Verbindet sich gelegentlich mit Schwärmen von A. albifrons und kommt wesentlich weiter westlich vor als im üblichen Verbreitungsgebiet; regelmäßig in Großbritannien.”
del Hoyo J, Elliott A, Sargatal J (Hrsg.) 1992, S. 582
Regionen: Ostasien, Europa, Nordasien, Süd- & Südostasien, West- & Zentralasien

Verbreitungskarte von  


“Im Laufe der letzten 100 Jahre kam es in einzelnen Populationen der ehemals häufigen Zwerggans zu Bestandsrückgängen von bis zu 95%. Inzwischen steht die Zwerggans in Europa kurz vor der Ausrottung, ein europäischer Aktionsplan wurde 1996 entwickelt (Heredia et al. 1996). Ein finnisches LIFE-Projekt untersucht die aktuelle Bestandsentwicklung seit 1997 mittels Satellitentelemetrie und genetischen Populationsstrukturanalysen. Laut diesem Projekt wird die weltweite Population im Herbst auf 20.000 bis 25.000 Individuen geschätzt (Tolvanen et al. 1999). Genetische Untersuchungen bestätigen die Unterschiede zwischen östlichen und westlichen Populationen und schließen auf drei Subpopulationen (Ruokonen & Lumme 1999). Von diesen ist die fennoskandinavische Population inzwischen auf weniger als 50 Brutpaare abgesunken, für die russischen Brutvorkommen liegen die Prognosen ähnlich niedrig.

Satellitentelemetrie zeigt die bisher unbekannten Zugwege und wichtigsten Rastplätze in Nordwest-Rußland, am Galenbecker See (Ost-Deutschland), in Ungarn, im Evros Delta (Griechenland), und in Dagestan (Rußland) auf. Dem Kustany Gebiet in Kasachstan kommt dabei die größte Bedeutung zu (Lorentsen et al. 1998). Wilderei wird als Hauptursache für den konstanten Populationsrückgang aufgeführt. Von 10 adulten Gänsen, die mit Satellitensendern ausgestattet waren, wurden zwei Opfer von Wilderern. Bezeichnend ist, daß ein Fund aus Deutschland stammt, wo die Art durch die Bonner und andere Konventionen strikt geschützt ist. Solange Jäger die Zwerggans mit der Bläßgans (Anser albifrons) oder mit anderen nahverwandten Arten verwechseln, ist ein selektives Jagdverbot nicht ausreichend. Deshalb bedarf es eines effektiven Schutzes durch Ausweisung ganzer jagdfreier Zonen. So ist zum Beispiel die Jagd inzwischen im Evros-Delta in Griechenland und in den Kerngebieten der Kanin-Halbinsel (Rußland) verboten (Øien & Aarvak 2001). Ein interessantes Projekt wird in Westeuropa weitergeführt, wo eine in Gefangenschaft aufgezogene Gruppe von Zwerggänsen mittels eines Ultraleichtflugzeuges von Schweden in ein neues, sicheres Überwinterungsgebiet in Deutschland (Wesel, Niederrhein) gelotst wurde. Die Ausschnittvergrößerung zeigt die wichtigen Durchgangszonen in Kasachstan und bedeutende Überwinterungsgebiete in den Pannonischen Ebenen (Ungarn) sowie dem Kaspischen Meer.”
Riede, K. (2001): Global Register of Migratory Species. Weltregister wandernder Tierarten. Münster (Landwirtschaftsverlag), S. 207

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