Species fact sheet by Global Register of Migratory Species - www.groms.de
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Eretmochelys imbricata (Linnaeus, 1766)
Synonym:
Familie: Cheloniidae
Ordnung: Testudines
Englisch: Hawksbill turtle (Es gibt eine englische Version dieser Seite!)
Französisch: Tortue imbriquée
Spanisch: Tortuga carey
Deutsch: Echte Karettschildkröte
Norwegisch: Karett (-skilpadde) (Es gibt eine norwegische Version dieser Seite!)
Migration: interozeanisch
Regionen: [...]
CMS: App I & II
CITES: I
RL1996: CR
RL2000: CR

Verbreitungskarte von Erytmochelys imbricata 

“Die Echte Karettschildkröte ist die kleinste und am stärksten wärmebedürftige Art. Ihr Rückenpanzer ist mit hornfarbenen, dunkel geflammten Schindeln bedeckt, die das begehrte Schildpatt für Kunstgewerbe und den japanischen Bekko-Handel liefern. In allen tropischen Meeren bevorzugen die Tiere flache Gewässer um Riffe, Sandbänke und Mündungen. Die Echte Karettschildkröte hat ein weites Nahrungsspektrum, scheint aber neben Pflanzen insbesondere Schwämme zu bevorzugen. Die Echte Karrettschildkröte lebt insbesondere auch in Korallenriffen, die zu den gefährdetsten Lebensräumen der Meere gehören. Bis dato weniger für weite Wanderungen bekannt, weist eine neuere Übersichtsarbeit jedoch durchaus auf ein den anderen Meeresschildkröten vergleichbares Wanderverhalten hin. Hierzu wurden Markierungsdaten, genetische Analysen und satellitentelemetrische Daten ausgewertet (Miller et al. 1998). Untersuchungen in der Karibik zeigten, daß ausgewachsene Tiere zwischen 110-1.936 km, Jungtiere hingegen nur 46-900 km zurücklegen. Letztere halten sich somit wahrscheinlich länger in für die Entwicklung wichtigen Nahrungsgründen auf (Meylan 1999). Genetische Analysen erlaubten eine genaue Differenzierung und Kartierung australischer Populationen und ermöglichten eine Zuordnung der Nahrungsgründe zu den jeweiligen Brutpopulationen. Ein verminderter Genfluß zwischen Teilpopulationen zeigt, daß diese für den Artenschutz als unterschiedliche Einheiten behandelt werden müssen (Broderick et al. 1994). Die Nester sind entlang vieler Kilometer ungestörter, auch von anderen Arten genutzter Strände verteilt. Dieses Verhalten hat vermutlich viele Populationen vor dem Aussterben bewahrt[.] Der größte Brutplatz am Chiriqui-Strand, Panama, wurde durch kommerzielle Übernutzung in den 1970ern geplündert (King 1982 in Bjorndal 1995). Nurmehr 5 Populationen bestehen noch aus mehr als 1000 jährlich nistenden Weibchen (Seychellen, Mexiko, Indonesien, und 2 in Australien), und ein weltweiter Bestandsrückgang von mehr als 80% in den letzten 3 Generationen führte zur Einstufung als "Vom Aussterben bedroht" (CR) in der internationalen Roten Liste 1996 (Meylan & Donnely 1999). Erfreuliche Zuwächse werden aus Yukatan (Mexiko) gemeldet, wo Schutzmaßnahmen zu einem jährlichen Zuwachs von 270 Nestern/Jahr zwischen 1992 und 1996 führten (Garduno-Andrade et al. 1999).
Zusätzlich zu den alle Meeresschildkröten bedrohenden Faktoren ist die Echte Karettschildkröte besonders vom internationalen Handel bedroht. Obwohl es sich um eine Anhang I-Art des CITES-Abkommens handelt, gibt es mehrere Initiativen zur Wiedereinführung des 1991 eingestellten Bekko-Handels, und 1992 hat die Bekko-Vereinigung Japans mit einer Modellstudie zur systematischen Nutzung in Kuba begonnen (Heppel & Crowder 1996, Carrillo et al. 1999). Im Bereich der Java-See werden erschreckende Rückgänge von ca. 72% gemeldet, die auf Fang und Verkauf lebender Schildkröten (Bali), illegales Sammeln von Eiern, Abschlachten zur Gewinnung von Bekko sowie intensive Küstenerschließung der Inseln zurückzuführen sind (Suganuma et al. 1999).”
Riede, K. (2001): Global Register of Migratory Species. Weltregister wandernder Tierarten. Münster (Landwirtschaftsverlag), p. 265

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